Mit 5 Schritten ins Eigenheim

Es ist meist ein langer Weg, bis einem das Dach über dem Kopf endlich selbst gehört. Von der Suche nach der geeigneten Immobilie über die Finanzierung bis zum Kaufabschluss: In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie dieser Weg aussieht.

1. Am Anfang steht der Entschluss

Bevor du überhaupt mit der Suche nach einer Immobilie oder einer Baufinanzierung beginnst, solltest du die Vor- und Nachteile eines Eigenheims abwägen.

Vorteile eines Eigenheims

  • Statt dein Geld für Miete auszugeben, investierst du in einen Vermögensgegenstand, dessen Wert weiter steigen kann.
  • Du kannst die Immobilie nach deinen Vorstellungen bauen, umbauen und gestalten.
  • Du bist nicht von einem Vermieter abhängig, der deinen Mietvertrag kündigen kann.

Nachteile eines Eigenheims

  • Du musst das Darlehen über viele Jahre hinweg abbezahlen und bist finanziell weniger flexibel.
  • Du bist an einen Ort gebunden und kannst nicht so einfach umziehen.
  • Solltest du die Immobilie verkaufen, um den Kredit vorzeitig abzulösen, fällt häufig eine Vorfälligkeitsentschädigung an.
  • Die Immobilie kann an Wert verlieren.
  • Du musst die Kosten, die für Reparaturen und Renovierungen anfallen, selbst tragen.

Bei der Entscheidung für oder gegen ein Eigenheim gibt es also einiges zu beachten. Du bindest dich sowohl finanziell als auch örtlich über einen längeren Zeitraum – erhältst im Gegenzug jedoch wohnliche Freiheiten und sparst Mietkosten.

2. Eigenkapital aufbauen

Nachdem du dich dafür entschieden hast, in ein Eigenheim zu investieren, solltest du damit beginnen, Eigenkapital aufzubauen. In den meisten Fällen wirst du eine gewissen Summe selbst aufbringen müssen, um eine Finanzierung bei der Bank zu erhalten. Je mehr Eigenkapital du ansparst, desto leichter bekommst du ein Darlehen mit guten Konditionen.

Es gibt jedoch auch Banken, die eine Vollfinanzierung anbieten. In diesem Fall benötigst du zwar kein Eigenkapital, musst jedoch eine hervorragende Bonität und genügend Sicherheiten vorweisen können.

5 Wege, um Eigenkapital aufzubauen

Solltest du von einem Eigenheim träumen, ist es also ratsam, sofort mit dem Sparen zu beginnen. Doch welche Möglichkeiten gibt es? Im Folgenden haben wir einige Sparpläne für dich aufgelistet.

Bausparvertrag

Bei einem Bausparvertrag zahlst du jeden Monat eine bestimmte Summe auf ein Bausparkonto ein. Die Bausparkasse zahlt Zinsen für dein Sparguthaben, welche zu Beginn des Vertrags festgelegt werden. So weißt du genau, wie hoch dein Eigenkapital am Ende ausfällt. Zusätzlich hast du die Option, nach dieser „Ansparphase“ ein Bauspardarlehen zu beantragen.

ETF-Sparplan

ETF steht für „exchange-traded fund“, zu Deutsch: börsengehandelter Fonds. Diese Wertpapiere werden nicht aktiv gemanagt, sondern bilden einen Index wie den DAX30 ab. Dadurch sind sie breit gestreut, was das Risiko senkt. Gleichzeitig fallen geringere Gebühren an als bei anderen Investmentfonds.

Aktien-Sparplan

Natürlich kannst du dein Portfolio auch selbst zusammenstellen und regelmäßig in verschiedene Aktien investieren. Hierbei ist ein umfassendes Finanzmarktwissen oder die Bereitschaft, dich intensiv damit auseinanderzusetzen, ratsam.

Edelmetall-Sparplan

Auch in Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin kannst du regelmäßig investieren – entweder mittels Wertpapieren oder in Form physischer Edelmetalle. Deine Barren liegen im letzteren Fall sicher verwahrt in einem Tresor, zum Beispiel in der Schweiz.

Krypto-Sparplan

Auch Kryptowährungen und allen voran der Bitcoin stehen bei einigen Investoren auf dem Zettel. Diese Anlageklasse ist zwar noch sehr schwankungsanfällig und damit riskant. Manche erhoffen sich dadurch aber deutlich bessere Renditen als bei herkömmlichen Anlagen.

Lege dein Geld breitgefächert an

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte. Denn wenn dieser herunterfällt, sind alle Eier dahin. Streue deshalb das Risiko. Nutze am besten mehrere der vorgestellten Möglichkeiten parallel, um dein Eigenkapital aufzubauen.

Auch wenn es gerade nicht verzinst wird, ist schnell verfügbares Geld auf Giro- oder Tagesgeldkonten ein weiterer sinnvoller Baustein. Auf diese Weise bleibst du flexibel bei notwendigen Ausgaben und kannst bei lukrativen Investitionsmöglichkeiten direkt zuschlagen.

Wie viel Eigenkapital solltest du aufbauen?

Eine Faustregel besagt, dass 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital vorhanden sein sollten. Wenn du also eine Immobilie für 250.000 Euro kaufen möchtest, solltest du 50.000 bis 75.000 Euro mitbringen.

Viele Kreditinstitute lassen dir hier zwar mehr Spielraum, erwarten aber, dass du zumindest die Kaufnebenkosten aus eigener Tasche bezahlst. Diese bestehen zum Beispiel aus der Grunderwerbssteuer, den Notarkosten sowie der Maklercourtage und können bis zu 13 Prozent des Kaufpreises betragen. In dem genannten Beispiel wären dies 32.500 Euro.

Diese Faustregeln gelten jedoch nicht immer und überall. Du kannst teilweise auch mit deutlich weniger Eigenkapital finanzieren, in seltenen Fällen erhältst du sogar eine Vollfinanzierung. Wie viel Eigenkapital verlangt wird, hängt von der Bank, der Marktlage, dem Kaufpreis, deiner Kreditwürdigkeit und deinen Sicherheiten ab.

Tipp: Du solltest immer ein finanzielles Polster zurücklegen, um für unvorhergesehene Situationen gewappnet zu sein.

Was zählt zum Eigenkapital?

Neben den oben aufgeführten Sparformen kannst du auch folgende Dinge als Eigenkapital in eine Finanzierung einbringen:

  • Barvermögen
  • Ersparnisse auf Konten
  • bereits abgezahlte Immobilien
  • bereits bezahlte Baugrundstücke

3. Immobilie finden

Im nächsten Schritt gilt es, das geeignete Zuhause zu finden. Wie möchtest du wohnen? Und vor allem wo?

Wie teuer darf die Immobilie sein?

Bevor man sich auf die Suche nach einer passenden Immobilie begibt, stellt sich zunächst die Frage: Was kann ich mir eigentlich leisten? Dreh- und Angelpunkt bei der Beantwortung dieser Frage ist die maximale, monatliche Tilgungsrate, die du zahlen kannst.

Berechne also im ersten Schritt, was übrig bleibt, wenn du von deinen monatlichen Einnahmen alle notwendigen Ausgaben abziehst. Mit diesem Wert im Hinterkopf kannst du einen Baufinanzierungs-Rechner starten.

Auf diese Weise erhältst du ein Gefühl für die aktuellen Zinsen am Markt und eine Einschätzung für den möglichen Preis der Immobilie. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis und der Darlehenssumme zahlst du mit deinem angesparten Eigenkapital.

Du kannst auch direkt zu einer Bank gehen und dort ein unverbindliches Gespräch über deine finanziellen Möglichkeiten vereinbaren.

Lage, Lage, Lage

Ein altes Immobilienmakler-Sprichwort besagt, dass die drei wichtigsten Kriterien einer Immobilie die Lage, die Lage und noch einmal die Lage sind. Bei der Suche nach deinem Eigenheim solltest du also vorausschauend vorgehen und die Nachbarschaft genau unter die Lupe nehmen.

  • Passt die Immobilie zu deiner Familienplanung?
  • Sind Bauvorhaben in der Umgebung geplant? Ein Gang zum Rathaus kann hier Klarheit schaffen.
  • Wie hat sich die Nachbarschaft in der Vergangenheit entwickelt? Gibt es Anzeichen für einen Trend, der eine künftige Entwicklung erahnen lässt?
  • Wer sind die direkten Nachbarn? Haben sie Kinder, Hunde etc.?
  • Besteht ein Bebauungsplan für dieses Gebiet und falls ja, welche Vorgaben müssen eingehalten werden?

Wo findet man passende Immobilien-Angebote?

Du kannst sowohl online als auch offline lukrative Immobilen-Angebote finden.

Wer lieber offline sucht, geht am besten zur Bank seines Vertrauens. Meist hat die eine angeschlossene Immobilienabteilung und bietet diverse Häuser und Wohnungen aus dem Umkreis an. Auch Immobilienmakler helfen dir dabei, dein Traumhaus zu finden. Daneben gibt es natürlich auch eine ganze Reihe an Online-Anbietern.

4. Baufinanzierung sichern

Nachdem du die richtige Immobilie gefunden hast, benötigst du eine möglichst günstige Finanzierung. Mehr zum Thema Baufinanzierung findest du in unserem Ratgeber-Artikel: So findest du die perfekte Baufinanzierung.

Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf?

Um deinen Finanzierungsbedarf grob einschätzen zu können, hilft diese Formel:

  • Kaufpreis der Immobilie
  • + Erwerbsnebenkosten (10 % des Kaufpreises bzw. 13 %, wenn du vorsichtig kalkulierst)
  • – 80 % deines Eigenkapitals (20 % verbleiben als Notreserve)
  • – bereits zugesagte Bauspardarlehen (soweit vorhanden)
  • = Finanzierungsbedarf

Wie erhältst du die günstigste Finanzierung?

Früher war es einfach: Wer eine Finanzierung wollte, ging zu seiner Hausbank und der altbekannte Bankberater regelte alles Weitere.

Dein Bankberater vor Ort kann dir aber natürlich nur die Konditionen anbieten, die ihm seine Bank vorgibt. Durch das Internet kannst du heute mit wenigen Klicks die Angebote aller Banken miteinander vergleichen und dir so die beste Finanzierung ganz bequem vom Sofa aus aussuchen.

Nicht umsonst ist der online Baufinanzierungs-Vergleich heutzutage so beliebt. Selbst wenn du dich persönlich bei deiner Bank beraten lassen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall, vorab online die Konditionen zu vergleichen. Nur so kannst du entscheiden, ob das Angebot deines Bankberaters attraktiv ist.

Auch die Frage, ob bestimmte Fördermittel zum Beispiel von der KfW für dich infrage kommen, kannst du vorab online klären.

Warum eine Baufinanzierung, wenn ich doch einen Bausparvertrag habe?

Es kommt sehr selten vor, dass ein Bausparvertrag allein ausreicht, um eine komplette Finanzierung abzuwickeln. Bausparverträge sind jedoch ein wichtiger Baustein beim Erwerb einer Immobile.

Das während der Ansparphase aufgebaute Guthaben dient als Eigenkapital und die Verzinsung des Bauspardarlehens kann sogar günstiger als der Marktzins sein.

5. Kaufvertrag unterschreiben

Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft! Nachdem die Finanzierung sichergestellt und der Kaufvertrag unterzeichnet ist, kannst du dich auf einen neuen, aufregenden Lebensabschnitt freuen: das Leben in den eigenen vier Wänden.

Viel Spaß beim Genießen.

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